Adipositas-Chirurgie (Magenoperation)

Ab einem Body Mass Index (BMI) von über 40 kg/m2 bzw. von über 35 kg/m2 mit gewichtsbedingten Zusatzerkrankungen wie Diabetes mellitus, Bluthochdruck (Hypertonie), Schlafapnoe-Syndrom (SAS) etc. ist die Operation eine wirksame Therapieoption. Diese ist ausschließlich eine Aufgabe für Spezialzentren mit umfassender Ausrüstung, Fachwissen und disziplinübergreifendem Teamgeist. In der Abteilung für Chirurgie sind mehrere Expertinnen und Experten für Operationen wie Magenbypass oder Sleeve Gastrectomy (Schlauchmagen) tätig. Unser Ziel ist es, eine möglichst rasche Mobilisierung der Patientinnen und Patienten und damit eine schnelle Erholung nach der Operation (Fast Track Konzept) zu erreichen.

Am Adipositas-Zentrum im Barmherzige Schwestern Krankenhaus Wien kommen die neuesten Technologien für ein gewebeschonendes Operieren zum Einsatz, wobei unterschiedliche Operationstechniken (z.B. Magenbypass oder Schlauchmagen) zur Verfügung stehen, die sich vereinfacht in zwei Gruppen aufteilen lassen: Einerseits kann durch eine operative Verkleinerung des Magens ein frühes Sättigungsgefühl erzielt werden, wodurch die Patientinnen und Patienten kleinere Mengen an Nahrung und damit weniger Kalorien zu sich nehmen. Andererseits kann die Verdauungsstrecke für die Nahrung im Dünndarm durch eine Operation verkürzt werden, wodurch der Körper die Kalorien nur mehr teilweise aufnehmen kann. Die meisten Operationsmethoden kombinieren diese beiden Effekte.

Eine Lebensstiländerung ist trotz Operation jedoch unbedingt notwendig. Aus diesem Grund bieten wir eine 12-wöchige Trainingstherapie für alle Patientinnen und Patienten an, die sich einer Adipositas-Operation unterziehen.  

Das Krankenhaus verfügt über eine zehnjährige Erfahrung mit Adipositas Patientinnen und Patienten, bei denen mehrere hundert erfolgreiche Eingriffe pro Jahr in der Adipositas-Chirurgie durchgeführt werden (2018: 166 Adipositas Operationen, 2017: 198 Adipositas Operationen). Die derzeit am häufigsten angewandte Operation ist der Magenbypass, gefolgt von der sogenannten Sleeve Gastrectomy (Schlauchmagen). Magenbypass und Schlauchmagen werden laparoskopisch durchgeführt (d.h. es sind nur ca. 5 bis 10 Millimeter große Schnitte notwendig, über die die Operationsinstrumente eingeführt werden). Beide Methoden führen im Wesentlichen zu einer Verkleinerung des Magens.

 

Folgende Adipositas Operationen werden durchgeführt: 

Metabolische Chirurgie

Eine Operation mit anschließender Gewichtsreduktion führt dazu, dass die Diabetesmedikation reduziert und gegebenenfalls auch abgesetzt werden kann. Wie lange diese Phase dauert, hängt einerseits vom Gewichtserhalt, andererseits aber auch von der Funktionsfähigkeit der insulinproduzierenden Zellen ab.

Das Magenband hat gänzlich an Bedeutung verloren, da es langfristig nicht die gewünschten Erfolge gebracht hat.

 

Magenbypass

Beim Magenbypass wird der Magen komplett durchtrennt und eine Magentasche („Magenpouch“) bzw. ein kleiner Vormagen gebildet, der mit dem Dünndarm verbunden wird. Auf diese Weise können der restliche Magen, der Zwölffingerdarm und ein Teil des oberen Dünndarms umgangen werden, wodurch es zu einer Nahrungsaufnahme kommt.

 

Sleeve Gastrectomy (Schlauchmagen)

Der Schlauchmagen bezeichnet eine Magenverkleinerung, bei der rund zwei Drittel des Magens entfernt werden. Der Magen wird so in einen Schlauch umgewandelt, wobei der natürliche Magenausgang erhalten bleibt.

 

Nachsorge nach der Operation bei Übergewicht 

In letzter Zeit kristallisiert sich immer mehr ein individuelles Vorgehen für die Patientinnen und Patienten bei der Wahl der Operationsmethode heraus. Es gibt keine Operationsmethode, die für alle Betroffenen gleichermaßen geeignet ist. Die Entscheidung, welche Methode für die Patientin oder den Patienten geeignet ist, erfolgt nach strengen Kriterien und interdisziplinär in einem spezialisierten Team (Adipositas-Board), das mit Expertinnen und Experten aus den Bereichen Innere Medizin, Ernährungsberatung, Chirurgie und Psychologie besetzt ist und wird gemeinsam mit der Patientin oder dem Patienten getroffen.
Die chirurgische Nachsorge nach einer Operation (z.B. Magenbypass oder Schlauchmagen) erfolgt im Rahmen der Spezialambulanz, wobei anfangs kurze Kontrollintervalle und im weiteren Verlauf jährliche Kontrollen vereinbart werden. Der Erfolg des Gewichtsverlustes wird dokumentiert. Gegebenenfalls können chirurgische Probleme besprochen werden. Darüber hinaus wird eine spezielle diätologische, internistische, psychologische und psychosomatische Nachsorge im Krankenhaus angeboten und mit Ärztinnen und Ärzten aus dem niedergelassenen Bereich zusammengearbeitet.

Eine eigene Nachsorgebroschüre „Gesundheitspass zur bariatrischen Operation: Ihre persönliche Gesundheitsdokumentation“ – ähnlich wie der Mutter-Kind-Pass – begleitet die Patientinnen und Patienten nach einer Magenbypass- oder Sleeve Gastrectomy (Schlauchmagen)-Operation.

OA Dr. Georg Tentschert, Leiter des Adipositas-Zentrums, FA für Allgemeinchirurgie und Viszeralchirurgie im Gespräch mit einer Patientin

  

Adipositas-Selbsthilfegruppe

Sie sind herzlich zu den Treffen der Adipositas-Selbsthilfegruppe im Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern eingeladen. Die Termine geben wir hier bekannt.

Gruppenschulung Ernährung

Es finden auch Gruppenschulungen zum Thema Ernährung NACH bariatrischer (Adipositas) Operation in unserem Krankenhaus statt. Nähere Informationen und die Termine finden Sie hier.
Bei Fragen können Sie sich gerne an unsere Diätologin Andrea Müller (Tel.: +43 1 599 88 - 6815,
E-Mail: andrea.mueller2@bhs.at) wenden.

Trainingstherapie

Bei Fragen zu der Trainingstherapie ist das Team des Physikalischen Instituts von Montag bis Freitag von 9.00-12.00 Uhr (Tel.: +43 1 599 88 - 1950) für Sie erreichbar.