Akutgeriatrie / Remobilisation
Gesundheit im Alter: Medizinische Betreuung für Senior*innen
Verschiedene Ereignisse oder Lebensumstände können bei älteren Menschen dazu führen, dass sie ihre Selbstständigkeit verlieren und pflegebedürftig werden.
Die neue Abteilung für Akutgeriatrie und Remobilisation in unserem Krankenhaus bietet eine speziell auf die Bedürfnisse älterer Menschen zugeschnittene Betreuung und Behandlung an.
Die meisten Patient*innen sind älter als 65 Jahre und haben neben akuten Erkrankungen oft auch chronische Beschwerden. Oft leiden sie unter einem verlangsamten Heilungsprozess und benötigen durch ihre eingeschränkte Mobilität einen längeren Krankenhausaufenthalt. Das Pflegekonzept Caring ist die gelebte Pflegehaltung in unserem Krankenhaus und wird in der Abteilung für Akutgeriatrie und Remobilisation mit aktivierender Pflege ergänzt. Eine angepasste Betreuung ist für eine ältere Patient*innengruppe erforderlich.
Unser multiprofessionelles Team arbeitet daran, Patient*innen nach schweren Erkrankungen oder Operationen durch aktivierende Pflege darauf vorzubereiten, wieder in ihre vertraute Umgebung und den Alltag zurückzukehren. Dies kann in der Regel innerhalb eines Aufenthalts von etwa zwei bis drei Wochen erreicht werden.
Unsere Ärzt*innen
Im multidisziplinärem Team betreuen Sie unter Leitung einer Internistin mit der Zusatzausbildung Geriatrie die Ärzt*innen der II. Medizinischen Abteilung.
Unser Schwerpunkt liegt auf einer patient*innenorientierten Medizin, die trotz bestehender Erkrankungen Mobilität und Selbstständigkeit fördert.
Unsere Leistungen
Physikalische Medizin und Rehabilitation
Die Fachärztin untersucht die Patient*innen innerhalb der ersten Tage nach der Aufnahme, bespricht die Ziele des Aufenthalts und identifiziert Schwierigkeiten in den Aktivitäten des täglichen Lebens (ATLs). Sie teilt die Patient*innen in physiotherapeutische und ergotherapeutische Gruppen ein und legt Ziele für das Einzeltraining fest. Vor der Entlassung wird eine abschließende Untersuchung durchgeführt und bei Bedarf wird eine Elektrotherapie mit Heimgeräten sowie Physiotherapie oder Ergotherapie für den niedergelassenen Bereich verordnet.
Physiotherapie
Die Physiotherapie hilft Patient*innen, ihre Mobilität und Selbstständigkeit wiederzuerlangen, um ihre Lebensqualität zu verbessern. Die Behandlung erfolgt sowohl im Einzel- als auch im Gruppensetting und umfasst unter anderem eine Gangschulung, Koordinations-, Gleichgewichts-, Kraft- und Ausdauertraining, Hilfsmittelschulungen, Sturzprophylaxe und funktionelles Training wie Treppensteigen oder Aufstehen.
Ergotherapie
Die Ergotherapie hilft Patient*innen, alltägliche Aktivitäten möglichst selbstständig zu bewältigen. Auch hier wird die Therapie im Einzel- oder Gruppensetting stattfinden und umfasst unter anderem das Üben und Anpassen von Aktivitäten, die Entwicklung neuer Handlungsstrategien (iADL-Training, z.B. Körperpflege, Anziehen, Essen, Handybedienung, Einkaufen), den Einsatz von Hilfsmitteln, Energiemanagement, Gelenkschutz bei Arthritis und Arthrosen sowie das Training von Kognition, Sensomotorik und Körperwahrnehmung.
Physikalische Anwendungen
Die Therapieangebote werden je nach Personalressourcen, Indikation und nach Untersuchung durch die Fachärztin für Physikalische Medizin geplant.
Folgende Behandlungen sind verfügbar:
- Elektrotherapie/Schwellstrom: 20 Minuten auf der Station
- Massage: 20 Minuten am Institut für Physikalische Medizin
- Wärmebehandlung: 20 Minuten am Institut für Physikalische Medizin
Entlassungsmanagement
Das Entlassungsmanagement bzw. die Sozialarbeit übernimmt ab Ihrer Anmeldung die Begleitung und Gestaltung des Anmelde-, Aufnahme- und Entlassungsprozesses, einschließlich:
- Mitwirkung bei der Aufnahmeentscheidung auf der AGR
- Erhebung der Sozialanamnese im Geriatrischen Assessment
- Einzelfallarbeit bis zur Entlassung
- Qualitätssicherung und Teilnahme an Fort- und Weiterbildungen
Klinische Psychologie
Die Klinische Psychologie bietet allen Patient*innen ein umfassendes Erstgespräch zur Abklärung des psychischen Zustands, mit Fokus auf die aktuelle Lebenssituation (Ressourcen und Belastungen).
Als „Schnittstelle“ in der interdisziplinären Zusammenarbeit sorgt sie für die bestmögliche Unterstützung der Patient*innen.
Bei Bedarf erfolgen individuelle Weiterbetreuungen durch unterstützende Gespräche während des stationären Aufenthalts, einschließlich Hilfe bei der Bewältigung altersbedingter Veränderungen und Verluste. Kontaktadressen für die weiterführende Betreuung im niedergelassenen Bereich werden auf Wunsch vermittelt. Ziel der klinisch-psychologischen Begleitung ist die Förderung von Selbstständigkeit und Lebensqualität.
Zusätzlich bietet die Klinische Psychologie einmal wöchentlich eine Gruppe zu relevanten Themen für die Altersgruppe 65+ an.
Seelsorge - Zeit für Begegnung
Während Ihres Aufenthalts stehen wir Ihnen gerne für Gespräche zu Ihren spirituellen Bedürfnissen zur Verfügung. Im wöchentlichen Gruppenangebot bieten wir kreative, religiöse und musische Aktivitäten an, um unsere Begegnungen zu vertiefen.
Diätologie
Die Diätologie ist eine wichtige Therapieergänzung bei Ernährungsschwierigkeiten während des Aufenthaltes und bietet ebenfalls eine Beratung der Ernährung für die Zeit zu Hause.
Klinische Pharmazie
Zu Beginn des Aufenthalts wird bei allen Patient*innen eine ausführliche Medikationsanalyse durchgeführt. Besonders bei älteren Patient*innen (>75 Jahre) mit mehreren chronischen Erkrankungen, die oft viele Medikamente einnehmen (Polypharmazie), besteht ein höheres Risiko für unerwünschte Wirkungen und Arzneimittelwechselwirkungen. Im Alter verändern sich pharmakokinetische und pharmakodynamische Parameter, was die Empfindlichkeit gegenüber bestimmten Arzneimitteln erhöht und Komplikationen wie Verwirrtheit, verschwommenes Sehen oder Sturzrisiken verstärken kann.
Die Auswahl der Medikamente muss daher sorgfältig das Nutzen-Risiko-Verhältnis berücksichtigen und inadäquate Arzneimittel sowie Kombinationen vermeiden. Ein pharmazeutisches Konsil mit Medikationsanalyse hilft, diese komplexen Themen zu berücksichtigen und die Arzneimitteltherapie geriatrischer Patient*innen zu optimieren.
Anmeldung
Die Anmeldung unserer Patient*innen erfolgt unter anderem durch Überweisungen aus anderen Krankenhäusern sowie durch Zuweisung von Hausärzt*innen mittels Formular.
Unsere Aufnahmezeiten:
Montag bis Donnerstag von 10:00 bis 12:00 Uhr.
Unsere Kontakt-Informationen:
Wir sind von 09:00 bis 14:00 Uhr telefonisch für Sie erreichbar.
T: +43 1 599 88 - 2107
E-Mail: E-Mail schreiben
>> zum Anmeldeformular
Bitte das Formular an: 2.med.wien@bhs.at