Darmkrebs Zentrum
In Österreich ist Darmkrebs mit dreizehn Prozent die dritthäufigste Krebserkrankung bei Männern und mit elf Prozent die zweithäufigste Krebserkrankung bei Frauen. Jedes Jahr werden etwa 2.500 Männer und 1.900 Frauen mit Darmkrebs diagnostiziert, rund 3.000 Menschen sterben daran. Für die erfolgreiche Therapie braucht es Expertinnen und Experten, die fächerübergreifend zusammenarbeiten, um den optimalen Behandlungsweg für die*den Betroffene*n einzuschlagen. Das Barmherzige Schwestern Krankenhaus Wien konnte die hohen Qualitätskriterien der durch die DKG festgelegten „Fachlichen Anforderungen an Darmkrebszentren (FAD)“ erfüllen und wurde als Darmkrebs Zentrum zertifiziert.
Gesunder Darm
Unser Darm ist von zentraler Bedeutung für unsere Gesundheit. Erkrankungen sind oft komplex und zeigen mitunter ähnliche Symptome. Blut im Stuhl beispielsweise kann von Hämorrhoiden verursacht, aber auch Alarmsignal von Entzündungen oder Tumoren sein. Mitunter haben Patient*innen bereits einen langen Leidensweg hinter sich, bis sie den richtigen Expert*innen finden und die passende Therapie erhalten.
Unsere Fachklinik ist spezialisiert auf alle Erkrankungen im Verdauungstrakt. In unserem Darmzentrum finden Sie Ansprechpartner*innen für Ihre Beschwerden, die je nach Untersuchungsergebnissen verschiedene Fachbereiche in die Behandlung involvieren:
- Chirurgie
- Innere Medizin (Gastroenterologie, Hepatologie, Endokrinologie)
- Psychosomatik
- Radiologie
- Diätologie
- Onkologie
- Spezialisierte Pflege (Stoma, Wunden,…)
- Klinische Psychologie
Diagnostik
Nach einem ausführlichen Anamnesegespräch stehen moderne Untersuchungsmethoden zur Verfügung.
Endoskopie
Zur Diagnose von Erkrankungen im Verdauungstrakt bedarf es einer organischen Abklärung von Magen, Dickdarm und ev. Gallengang mittels Spiegelung. Jährlich werden in unserem Haus rund 6400 Endoskopien, falls notwendig mit Interventionen (Probenentnahme, Polypentfernung, Stentlegung, etc.) durchgeführt.
Proktologie
In unserer Spezialambulanz werden Rektoskopien, Manometrie und Ultraschall (anal, rektal) durchgeführt.
Radiologie
- Ultraschall mit Geräten der neuesten Generation
- Computertomographie und Verlaufskontrolle
- Virtuelle Coloskopie (CT Colonographie)
- Defäkographie
- Sämtliche Interventionen wie CT gezielte Punktionen oder Drainage
Schwerpunkte
Proktologie
Enddarmerkrankungen sind häufig und bedeuten für die Pati*innen mitunter einen enormen Leidensdruck. Unsere spezialisierte Chirurgie führt behutsam die Untersuchungen durch und bietet Abklärung und Beratung bei:
- Hämorrhoiden
- Fisteln
- Fissuren
- Senkung und Darmvorfall
- Symptomatische Rektozele
- Stuhlinkontinenz
Die Therapiemöglichkeiten reichen von konservativer Behandlung bis hin zu modernsten Operationsmethoden.
Funktionelle Beschwerden
Dazu zählen alle Erkrankungen des Verdauungstrakts, die den Alltag belasten, wie Verstopfung, Reizdarm und Entleerungsstörungen. Spezielle Therapieprogramme mit einem Team aus Innerer Medizin, Psychotherapie und klinischer Psychologie, Diätologie sowie Physiotherapie arbeiten neben den körperlichen Ursachen belastende psychosoziale Faktoren auf und sorgen für eine ganzheitliche Behandlung.
Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED)
Morbus Crohn und Colitis ulcerosa sind chronische Erkrankungen die in Schüben verlaufen. Wichtig ist nach Abklärung und Diagnosestellung die medikamentöse Therapie durch die Gastroenterologie. Im Verlauf der Erkrankung kann es trotz regelmäßiger Therapie zu Komplikationen kommen, die einer Operation bedürfen. Hier profitieren unsere Patientinnen und Patienten von der engen Kooperation zwischen Chirurgie und Gastroenterologie. Die Behandlungsstrategie legen die Expertinnen und Experten fächerübergreifend im gemeinsamen CED Board fest.
Weitere Partner*innen
Für einen gesunden Verdauungstrakt spielt die Ernährung eine wichtige Rolle. Unsere Diätologinnen beraten stationäre Patient*innen bei Intoleranzen, Inkontinenz, Tumorerkrankungen oder chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED). Regelmäßiger Sport hält auch die Verdauung in Bewegung, deshalb sorgt unsere Physikalische Therapie für unterstützende Bewegungstherapie, Mobilisation oder Beckenbodentraining bei Kontinenzproblemen. Die Klinische Psychologie begleitet und unterstützt Patient*innen und Angehörige in allen Phasen der Erkrankung.
Darmkrebs
Rund 4.700 Menschen erkranken in Österreich jährlich an Darmkrebs, das Risiko kann durch Vorsorgeuntersuchungen (Koloskopie mit Entfernung von Polypen die sich zu Darmkrebs entwickeln könnten) verringert werden.
Die Diagnose Krebs ist für Betroffene immer ein Schock. Es stehen heute allerdings ausgezeichnete Behandlungsmöglichkeiten zur Heilung zur Verfügung. Wichtig dabei ist eine möglichst frühe Erkennung, detaillierte Diagnose und Entscheidung über die richtige Behandlung. Jede*r Patient*in mit Tumordiagnose wird in unserem interdisziplinären Tumorboard, einer Konferenz aus Expert*innen verschiedenster Fachrichtungen besprochen und erhält einen individuellen Therapieplan.
An erster Stelle steht meist die Operation. Auch bei Darmkrebs kommen minimal invasive Techniken zum Einsatz, wenn möglich wird nur über einen kleinen Schnitt im Nabel operiert. Für Tumoren im Enddarm bieten wir die TAMIS Technik an.
Das Stadium der Tumorerkrankung entscheidet, welche Therapie zur Anwendung kommt. Die medikamentöse Therapie erfolgt stationär, tagesklinisch oder ambulant. Für die Strahlentherapie besteht eine Kooperation mit einem anderen Krankenhaus.
Kontrolluntersuchungen für die konsequente Nachbetreuung unserer Patient*innen werden in unserem Haus durchgeführt und durch unsere Nachsorgeambulanz vereinbart.
Interdisziplinäre Zusammenarbeit
Die Diagnose Darmkrebs kann Patient*innen nicht nur körperlich, sondern auch psychisch stark belasten: Neben der Schockdiagnose, muss der vom Krebs befallene Darmabschnitt oftmals mittels minimal-invasiver Chirurgie oder mithilfe der Roboterchirurgie entfernt werden. Um mit diesen plötzlichen körperlichen Einschnitten umgehen zu können, ist eine umfassende Betreuung des Betroffenen wichtig. Fünfzehn Kooperationspartner von der Ernährungsberatung über die Psychoonkologie bis zur Selbsthilfe unterstützen daher das neue Darmkrebs Zentrum in der Behandlung. Dadurch ist die beste Versorgung von der medizinischen Erstdiagnose über die Therapie bis zur Nachsorge sichergestellt.
Liste der Kooperationspartner im Darmkrebszentrum der Barmherzigen Schwestern Krankenhaus Wien
Zertifizierungen
Leitung
1. OÄ Dr. Ingrid Haunold
Leitende Oberärztin
FÄ für Allgemeinchirurgie und Viszeralchirurgie
ACP Diplom, ÖÄK Diplom: Fortbildung, Ernährungsmedizin, Akupunktur
Terminvereinbarung
Telefonische Terminvereinbarung von
Montag bis Freitag 09.00 - 12.00 Uhr :
+43 1 599 88 - 2135
Bitte bringen Sie Ihre eCard, die Überweisung von Ihrem Facharzt oder Ihrer Fachärztin und bereits vorhandene Befunde mit.