Stoma-Chirurgie

Unter Stoma versteht man einen künstlich angelegten Ausgang des Dünn- oder Dickdarms an der Bauchdecke.

Leben mit einem Stoma bedeutet oftmals für viele Menschen ein gefürchtetes Schicksal assoziiert mit Angst, Ekel und Verzweiflung. Deshalb steht bei diesen Operationen ausführliche Patientenaufklärung, gute Planung bezüglich Positionierung und einfühlsame Betreuung an oberster Stelle.

Ein Stoma wird definitiv angelegt, wenn der Mastdarm bzw. Schließmuskel wegen eines Tumors entfernt werden muss, oder wenn die Funktion des Kontinenzorgans durch Entzündung, Fisteln etc. massiv beeinträchtigt ist, sodass bei Inkontinenz, Schmerzen und quälender Sekretion das Stoma die Lebensqualität deutlich verbessert. Eine Rückoperation ist in diesen Fällen nicht möglich bzw. nicht sinnvoll.

Ein Stoma wird temporär angelegt, wenn eine vorübergehende Entlastung des Darms bei Ileus oder Stuhlausleitung bei massiven Entzündungen erforderlich ist. Nach Darmresektionen mit tief gelegener Anastomose ist häufig ein Schutz- oder protektives Stoma erforderlich, das aber meist nach etwa sechs Wochen wieder verschlossen werden kann.

Ein derartiger Verschluss eines doppelläufigen Stomas erfordert keine komplette Eröffnung der Bauchhöhle im Gegensatz zum endständigen Stoma, bei dem die Wiederherstellung der Darmkontinuität als intestinale Rekonstruktion bezeichnet wird.

Korrekturoperationen am bestehenden Stoma können bei narbigen Verziehungen, schlechter Position oder Engen notwendig sein, da eine gute Lage und Versorgung des Stomas wichtig für den Patienten sind.