
Schilddrüse
Die Schilddrüse befindet sich unterhalb des Kehlkopfes und besteht aus zwei Lappen. Sie produziert die lebensnotwendigen Schilddrüsenhormone, die verschiedene Stoffwechselvorgänge steuern.
Operationen an der Schilddrüse zählen zu den häufigsten chirurgischen Eingriffen und werden bei uns von einem hochspezialisierten Team durchgeführt.
Operationen bei gutartigen Schilddrüsentumoren
Die häufigste Schilddrüsenoperation ist die Entfernung von Adenomen (knotige Veränderungen), wobei bei der Diagnose in hormonbildende (heiße Adenome) oder funktionslose (kalte Adenome) unterschieden wird. Bei einer Erkrankung der Schilddrüse kann es zu einer Über- oder Unterfunktion des Stoffwechsels kommen. Nur in ca. 1,5 Prozent der Fälle sind kalte Adenome in der Schilddüse bösartig, jedoch kann aufgrund des Fehlens eines sicheren Tumormarkers eine Krebserkrankung nicht ausgeschlossen werden.
Operationen bei Schilddrüsenkrebs
Ist die Diagnose eines Karzinoms gesichert oder sehr wahrscheinlich, so ist die möglichst vollständige Entfernung der tumorbefallenen Schilddrüse (Thyroidektomie) notwendig. In der Regel erfolgt die Entfernung über einen circa sechs Zentimeter langen Schnitt an der Vorderseite des Halses.
Neue Operation über die Achselhöhle
Durch eine neuartige Operationsmethode erfolgt der Zugang über einen Schnitt in der Achselhöhle. Minimal invasiv führt der Operateur die Operationsinstrumente unterhalb der Haut und oberhalb des Brustmuskels bis zur Schilddrüse. Das chirurgische Team vom Krankenhause Barmherzige Schwestern Wien orientiert sich dabei an einer in Amerika und Asien etablierten Operationsmethode, die in Europa bisher nur vereinzelt angewendet wird. Dabei werden der empfindliche Hals und die Stimmbänder geschont, wodurch es zu weniger Schluckbeschwerden nach der Operation kommt. Eine narbenfreie Haut am Hals ist ein weiterer Vorteil des Zugangs über die Achsel.
Das Operationsteam entscheidet individuell mit jedem Patienten welche Operationsmethode die geeignete ist. Der Patient muss zum Ausgleich in Folge lebenslang Schilddrüsenhormon einnehmen.
Organerhaltende Entfernung
Befindet sich der Tumor noch in einem Frühstadium, ist auch eine organerhaltende Entfernung von nur einem der beiden Lappen (Lobektomie) möglich. Bei den meisten Patienten ist auch nach dieser Operation eine Hormonsubstitution erforderlich, um eine Schilddrüsenunterfunktion vorzubeugen.
Im Rahmen einer zusätzlichen Lymphknotendissektion werden auch die umliegenden Lymphknoten, die von Tumorzellen befallen sein können, entfernt.